Im Winter 2022 haben wir die Entscheidung getroffen, nach unserer Reise 2019, eine Stufe höher zu gehen. Ich habe die Weltumsegelung ja schon lange im Hinterkopf. Birte musste ich allerdings erst davon überzeugen, dass man nichts auf die lange Bank schieben sollte, wenn es irgendwie möglich ist. Durch ein paar glückliche Umstände waren wir dieses Frühjahr finanziell in der Lage, dieses Projekt umzusetzen.
Fehlte nur noch das passende Boot. Denn für dieses Vorhaben ist Charisma nicht wirklich geeignet. Es ist zwar für die Ostsee das beste Boot der Welt, aber um darauf zu Leben, doch einfach zu klein. Ich hatte mir schon längere Zeit Gedanken darüber gemacht, welches Boot für uns geeignet sein könnte. Wir sind zwar beide keine Fans von Center-Cockpit-Yachten, aber für lange Reisen haben sie nunmal zwei unschlagbare Vorteile. Zum einen sind sie sehr sicher, weil man „weit weg“ vom Wasser ist. Große Wellen von achtern steigen ja schon gerne mal in ein Heckcockpit ein. Das kann hier nicht passieren. Und zum zweiten haben diese Schiffstypen eine extrem große Achterkammer. Auf Charisma liegen wir im Vorschiff, wie die Ölsardienen in der Büchse. Das wollten wir nicht mehr.
Eines Abends im März – Birte war schon im Bett – tauchte auf einmal bei einem italienischen Makler eine Bavaria 40 Ocean auf. Ich kannte den Typ zwar schon vom sehen, hatte aber sonst keine Ahnung von dem Boot. Die Bilder waren schon sehr ansprechend. Also habe ich mir kurzerhand den Testbericht der Yacht-Zeitung heruntergeladen. Die Tester waren ziemlich begeistert von dem Schiff. Sowohl von der Qualität, als auch von der Segelleistung.
Also habe ich gleich mal den Makler angeschrieben, der auch zügig antwortete, und einen Besichtigungstermin vereinbart. Vier Tage später stand ich in Menton in Südfrankreich auf dem Steg und wartete auf den Makler. Ich konnte zwar die Teakschäden schon sehen, aber ansonsten machte sie einen sehr gepflegten Eindruck. Und der Eindruck setzte sich auch fort, als ich das Boot besichtigt hatte.
Ich war zeimlich begeistert, habe ein Video gemacht und Birte geschickt. Noch vor Ort habe ich mit dem Makler einen Vorvertag gemacht und bin noch am selben Tag wieder nach Hause geflogen. Birte fand sie auch sehr schön, hat aber zur Bedingung gemacht, sie selbst noch einmal anzusehen, bevor wir sie endgültig kaufen. Also sind wir Anfang Mai noch einmal nach Südfrankreich geflogen. Und als Birte sie hinreichend inspiziert hatte, war auch sie überzeugt, dass „Mediterranea“ unser neues Zuhause werden soll. Und dann haben wir sie final gekauft.
Nun war uns klar, dass wir noch eine Menge Ausrüstung brauchen, um auf Langfahrt zu gehen. Dafür wollten wir sie an Land stellen und ab Mitte September die Zelte in Deutschland abbrechen und sie final ausrüsten. Das ging in Menton allerdings nicht. Denn dort herrscht Platzmangel, weil gleich hinter der Stadt die Alpen anfangen. Der Hafen hat zwar sehr viele Wasserliegeplätze, aber nur sehr wenig an Land. Uns wurde gesagt, dass wir drei oder vier Tage an Land stehen könnten, aber mehr nicht. Was also tun?
Nun hatte Birte irgendwann mal einen Blog von einem Seglerpaar aus Hagen gelesen. Und die hatten ihr Boot im Port Napoléon in der Nähe von Marseille gekauft und ausgerüstet. Dort ist ein 13 ha großes Gelände und es sind alle Gewerke, die man braucht, vor Ort. Also habe ich dort angefragt und auch eine Bestätigung bekommen, dass wir Avalon (ich nenne sie jetzt schon mal so, obwohl sie zu dem Zeitpunkt immer noch Mediterranea hieß) an Land stellen können. Ende Mai habe ich sie dann von Menton nach Port Napoléon gebracht. Vorher gab es aber noch eine feierliche Übergabe von Voreigner und Makler. Ganz großes Kino…


Ahoi Birte und Andi, allzeit gute Fahrt auf dem Törn…. ich freue mich auf interessante Information über Schiff und Reise…
Grüße aus Berlin
Hallo smithi!
Danke, der Blog wird jetzt langsam mit Leben gefüllt. Ich muss zwar noh viel nachholen, aber heute ist einiges dazu gekommen. Schau doch mal rein…
Viele Grüße
Andi