Bootsarbeiten auf Martinique

Werde ich alt? Sieht so aus…

Unser Wassermacher läuft immer dann, wenn wir genug Strom haben. Das mit dem Wassermacher läuft so:

Wir haben einen Zwei-Wege-Hahn verbaut. Die ersten Liter gehen in einen Eimer, da der Wassermacher erst Trinkwasser produziert, wenn er den entsprechenden Druck für die Membran aufgebaut hat. Erst danach stellen wir um auf Produktion in den Tank. Wenn wir fertig sind, muss die Membran rückgespült werden. Dadurch wird die Membran wieder gereinigt und ist bereit für die nächste Produktion. Die Rückspülung erfolgt mit dem produzierten Trinkwasser und dauert zwei Minuten. Dafür gibt es noch einen Zwei-Wege-Hahn.

Als wir von Dominica nach Guadeloupe gesegelt sind, hatten wir reichlich Strom. Denn zum einen war es wolkenlos und zum anderen hat es (natürlich) wieder geballert, so dass der Windgenerator auch gut geliefert hat. Also habe ich den Wassermacher eingeschaltet und war dann wieder im Cockpit. Kurz vor Guadeloupe kam ein Squall auf uns zu und jede Menge Wolken. Darum wollte ich den Wassermacher wieder ausschalten. Als ich die Motorraumklappe geöffnet hatte, habe ich erstmal laut „Scheiße“ gerufen. Denn ich hatte vergessen, den Hahn auf Tankproduktion umzustellen. Somit würde das ganze Wasser in den 10-Liter Eimer gepumpt, der dann natürlich übergelaufen ist und wir ca. 30 Liter Wasser in der Bilge hatten. Verdammt…

Na ja, Vorteil des ganzen: Die Bilge ist nun wieder schön sauber ?

Am 13. Mai 2023 sind wir von Fort de France weiter nach St. Anne gesegelt. Es war wieder reichlich Sonne und noch mehr Wind. Also perfekte Bedingungen zum Wasser machen. Wir haben vier Stunden lang produziert und der Tank war fast voll. Es kamen langsam Wolken auf und der Wind ging auch runter. Also habe ich den Wassermacher wieder ausgeschaltet. Als wir dann ca. 1,5 Stunden später in St. Anne den Anker geschmissen hatten, habe ich mich über unseren Wasserstand im Tank gewundert. Nur 25% ???

Tja, und dann habe ich den Grund entdeckt.

Ich hatte nach dem Rückspülen, den Hahn nicht wieder umgestellt. Und somit wurde die Membran ca. 1,5 Stunden rückgespült (ist jetzt vermutlich sauberer, als neu) und hat so ziemlich alles Wasser, was wir heute produziert hatten, wieder nach Außenbord gepumpt.

Ich darf nun kein Wasser mehr machen, hat Birte gesagt. Nur noch Birte darf jetzt Wasser machen, hat sie gesagt ?

Seit ein paar Tagen sind wir wieder in Le Marin. Also da, wo wir vor 3,5 Monaten nach der Atlantiküberquerung angekommen waren. Das hat zwei Gründe. Zum einen werden wir uns hier mit reichlich Proviant eindecken. Denn wir müssen so langsam Richtung Süden. Die Hurricane Saison steht vor der Tür und aus versicherungstechnischen Gründen müssen wir ab dem 15. Juni südlich des 13. Breitengrades sein. Der verläuft so ziemlich mitten durch Grenada. Und Lebensmittel werden auf allen Inseln südlich von Martinique exorbitant teurer. Und zum anderen haben wir noch einige Arbeiten an Avalon zu erledigen.

Das wichtigste sind neue Batterien. Unsere alten gaben leider den Geist auf. Und da wir mit 280 Ah sowieso recht schwach aufgestellt waren, haben wir nun auf 420 Ah aufgerüstet. Wir hatten erst überlegt, auf Lithium umzurüsten. Das hätte allerdings mit ca. 4.000 ,- EUR zu Buche geschlagen. Einfach zu viel. So sind es „nur“ knapp 1.000,- EUR.

Außerdem sind wir auch bei der Stromerzeugung zu schwach auf der Brust. Wir haben drei Solarpanele mit insgesamt 375 Wp plus Windgenerator und hatten gedacht, dass das reichen würde. Tja, vorbei gedacht. Die Solarpanele liefern zwar gut. Aber der Windgenerator nicht. Die Dinger sind einfach nicht effektiv genug. Unter 20 kn Wind ist es fast vernachlässigbar. Die Investition hätten wir uns schenken können ? Darum rüsten wir nun noch zwei Solarpanele mit insgesamt 200 Wp nach. Dann sind wir hoffentlich gut aufgestellt.

Wir haben auch das gerissene Bimini reparieren lassen und zu guter Letzt müssen wir noch drei Fallenklemmen erneuern. Neulich ist der Hebel der Klemme für das Fockfall gebrochen. Dummerweise ist es ein Dreierblock. Also drei neue Klemmen. Die Kosten ja quasi auch nix ? Wir können absolut bestätigen, dass Segeln die teuerste Art ist, sich unbequem fortzubewegen…

23. Mai 2023 wir sind immer noch in Le Marin.

Nicht, weil wir so langsam arbeiten, sondern weil hier gerade ein Feiertag nach dem nächsten kommt und alles zu ist.

Und uns fehlen immer noch ein paar Teile. Ab morgen sind die Geschäfte wieder auf und wir können endlich weiterarbeiten.

Am Vormittag haben wir uns für zwei Tage in die Marina verholt, damit wir unsere neuen Batterien mal am Landstrom pickepackevoll laden können. Das braucht der Batteriemonitor, um wieder zuverlässig den richtigen Ladezustand anzuzeigen, weil wir ja die Kapazität um ein Drittel erhöht haben.

Leider ist der Wetter-Worst-Case eingetreten. Die Regenzeit kündigt sich an. Seit mittags regnet es quasi ununterbrochen. Und das bei NULL Wind und 30 Grad. Es fühlt sich an, wie in der Dampfsauna. Aktuell ist es kurz vor Mitternacht und es sind immer noch 27 Grad und kein Lüftchen geht. Man schwitzt eigentlich 24 Stunden am Tag. Jede Bewegung ist anstrengend und führt zu noch mehr Schwitzen.

Morgen will ich im Boot Kabel ziehen für die neuen Solarpanele. Das wollte ich eigentlich heute machen. Aber keine Chance. Im Boot ist es noch heißer und durch den Regen können wir auch nicht lüften.

Wir hoffen, dass morgen wieder etwas Wind aufkommt und der Regen aufhört. Ansonsten sehe ich schwarz für irgendwelche Arbeiten am Boot.

Tja, kein Regen mehr und auch wieder etwas Wind heute. Nun gab es keine Ausreden mehr. Die Arbeit macht ja sonst keiner

Die neuen Solarpanele sind montiert, die Klemmen auch (obwohl es nicht mehr so passte, wie vorher. Die Einzelklemme mussten wir in den Holzbereich schieben) und das Bimini ist auch repariert und an der Stelle auch noch verstärkt.

Morgen werden wir noch mehr Proviant bunkern und Donnerstag geht es dann endlich weiter Richtung Süden.

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